Wenn sich etwas wissenschaftlich (noch) nicht hinreichend erklären lässt, heisst das noch lange nicht, dass man an Gott oder an sonst etwas in der Art glauben muss.
Zur Wiedergeburt. Wer von sich behaupten kann, er sei wiedergeboren worden, soll dies hinreichend beweisen.
Im Hinblick auf die Evolutionstheorie, die in der Wissenschaft weitgehend akzeptiert wird, verliert die Wiedergeburtstheorie jegliche Berechtigung. Sie ist weder erklärend noch irgendwie vereinbar mit einem wissenschaftlichen Weltbild. Sie ist somit vollständig abzulehen, wenn man nicht einem religiösen, naiven Irrationalismus verfallen will.
Zu den Vorstellungen, Ideen, Gedanken. Ich glaube, es ist sinnvoll, diese Erscheinungen unter zwei verschiedenen Gesichtspunkten zu betrachten.
1)
Wieso glauben wir, wir hätten Gedanken, Ideen etc.?
Lösungsvorschlag: Evolutionstheorie.
Unser Erkenntnisapparat (die Sinne) sowie unsere gesamte Körperlichkeit ist funktional darauf ausgerichtet, uns an unserer Umwelt (in kleinen Schritten und kontinuierlich) anzupassen. Organismen, die sich ihrer Umwelt besser anpassen können (sei es durch Überlegenheit oder durch Finden einer entsprechenden Nische), haben tendenziell höhere Chancen, sich fortzupflanzen (und somit das Überleben weiterer Generationen mit einer ähnlichen genetischen Disposition) zu sichern.
Nun, Gedanken, Ideen, Vorstellung führen in einer spezifischen Umgebung dazu, dass sich Organismen (in diesem Fall vorzugsweise Menschen) durch ihre erhöhten geistigen Möglichkeiten/Fähigkeiten von anderen Menschen unterscheiden. Mit anderen Worten ausgedrückt, ermöglichen solche Fähigkeiten (wie z.B. eine aktive Ideengewinnung) eine bessere Wettbewerbsposition unter den MitstreiterInnen. Eine bessere Wettbewerbsposition führt ihrerseits in der Regel zu Selektionsvorteilen.
Es wäre somit reichlich naiv anzunehmen, dass solche menschliche Dispositionen/Muster (wie z.B. die Entwicklung einer Persönlichkeit) im Hinblick auf das Ziel einer besseren Verständigung/höheren Toleranz unter den Menschen von der Natur entwickelt wurde. Im Gegenteil, sie schafft Mittel und Möglichkeiten, sich individuell im Selektionskampf erfolgreich durchzusetzen.
In der Regel aber stört uns dies nicht, weil wir diese Strategie der Natur als solche nicht erkennen können/wollen.
2)
Wo und mit welchen Mitteln werden unsere Gedanken, Ideen gebildet? Wie erfolgt die Übertragung?
Die Neurologie (welche sich wesentlich auf die Erkenntnisse der Physik sowie der Chemie stützt) ist in der Erklärung von "Seelenzuständen" leider, wie bereits erwähnt, noch nicht wirklich fortgeschritten. Es lassen sich aber gleichwohl Zentren lokalisieren, in denen sich spezifische Hirnaktivitäten abspielen. Zudem ist die Funktionsweise der Informationsübertragung via Rezeptoren/Synapsen bekannt.
Weitere Ergebnisse lassen auf eine baldige Aufhellung der Problematik hoffen.
Zur Frage der Freundschaft. Die Soziobiologie behauptet, dass Freundschaften (namentlich auch Familenbanden -> da ähnliche genetische Disposition) für die Individuen zu einer verbesserten Wettbewerbsposition führen. Was dies bedeutet, wurde oben bereits erklärt.
Diese Theorie entmystifiziert den Begriff des sozialen Gefüges (mit Freundschaften, Beziehungen etc.) nachhaltig. Eine Freundschaft ist demnach von Nutzen, so wird behauptet, da man dadurch in der Umwelt erfolgreicher agieren kann. Die Institution der Freundschaft wird somit in ihrer Geltung stark reduziert und dabei instrumentalisiert.