


Mit Grandezza nach Messina
Über die Straße von Messina soll ab dem Jahr 2006 die mit einer freien Spannweite von 3.300 Meter längste Hängebrücke der Welt gebaut werden.
Sie soll die wirtschaftlich aufstrebenden Regionen Kalabrien und Sizilien verbinden.
Über den dreigeteilten Brückenbalken sollen täglich bis zu 144.000 Fahrzeuge sowie 200 Züge rollen.
Bis zu 2 Stunden dauert heute die Fahrt mit der Fähre von der Stiefelspitze Italiens nach Sizilien.
Wenn im Jahr 2012 die dann längste Hängebrücke der Welt fertiggestellt ist, soll sich der Zeitaufwand für die Querung der Straße von Messina
auf etwa 3 Minuten reduzieren. Bis dahin ist es jedoch noch ein weiter Weg.

Im Jahr 2006 soll mit den Arbeiten begonnen werden. Rund 6 Jahre wird es dann dauern, bis die ersten Fahrzeuge über den mehr als 3.600 m langen und 60 Meter breiten Brückenbalken aus teilweise hochfesten Stählen fahren werden. Dieser soll mit einer Höhe von nur zwei Meter flach ausgeführt und dreigeteilt werden, um dem Wind wenig Angriffsfläche zu bieten. In der Mitte fahren die Züge. Auf den außenliegenden Fahrspuren herrscht „Linksverkehr“, um das Gewicht schwerer Fahrzeuge näher an den Schwerpunkt des Brückenbalkens zu bringen, der etwa 70.000 Tonnen auf die Waage bringt.

Dieser wird von zwei Paar Haupttragseilen gehalten, die 5.300 m lang sind und jeweils aus 44.352 Stahldrähten bestehen. Sie werden vor Ort zum Tragseil gefügt, indem Draht für Draht zwischen den Verankerungen über die 382 Meter hohen Pylone aus Stahl geführt und zu Tragseilen mit jeweils 1,24 Meter Durchmesser verseilt werden. Auch ihr Gewicht ist gigantisch: 166.000 Tonnen. Riesige Betonwiderlager mit einem Volumen von zusammen mehr als 550.000 Kubikmeter halten die Seile auf sizilianischer wie kalabrischer Seite auf Spannung.

Die Brücke ist so konstruiert, dass ihr Orkane nichts anhaben können. Sie schwingt dann nur bis zu 10 m seitwärts. Das klingt nach viel, ist aber in Bezug auf die Länge ganz wenig. Zudem ist sie für Erdbeben stärker als 7,1 nach der Richterskala ausgelegt. Deshalb kann ihr selbst ein Verschieben der Pylone bei einem Erdbeben kaum schaden. Auch eine bei einem solchen Beben entstehende Riesenwelle könnte die 65 m über dem Meeresspiegel hängenden Fahrbahnen nicht erreichen.

Die Kosten für den Bau der Brücke und ihre Verkehrsanbindung von derzeit sechs Milliarden Euro sollen über die Maut wieder hereingeholt werden. Da es sich um ein Jahrhundertprojekt mit einer geplanten Lebensdauer von zwei Jahrhunderten handelt, bleibt dafür reichlich Zeit. Mit Grandezza nach Messina - Stahl macht es möglich.
Quelle:http://www.stahl-info.de/aktuelles/die_ ... essina.htm